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Angler zeigen gemeinsam Flagge - Unterschriftenaktion gegen Rur-WKA

Unterschriften-Aktion gegen die Neugenehmigung einer Wasserkraftanlage am Rurdorfer Wehr in Linnich und für die Entwicklung einer natürlich frei fließenden Rur als ökologisch intaktes Fließgewässer mit Wanderfischbeständen!

  

Der Referent für Öffentlichkeitsarbeit vom "Rheinischen Fischereiverband 1880 e.V.", Ewald Braun, bittet um aktive Teilnahme von Anglern und Naturfreunden bei einer Unterschriftenaktion gegen eine geplante Wasserkraftanlage im Bereich des Rurwehrs von Linnich.

Zitat:                                                                                                                                     "Liebe Angelfreunde, bitte unterstützt unsere Aktion an der Eifelrur und nehmt an der Unterschriftensammlung teil! Jede Angler-Stimme zählt und hilft dem Gewässer ganz direkt.

Die Eifelrur als Naturerbe in der Region                                                                                        Die Eifelrur verbindet als naturnahes Fließgewässer die Region von der Hocheifel über den Raum Jülich und Düren bis zur niederländischen Grenze. Das Fließgewässer weist eine gute Wasserqualität auf und ist ein wichtiger Trinkwasserlieferant. Daneben ist die Rur ein bedeutender Erholungsraum für viele Bürger der Region sowie für viele Angler und Wassersportfreunde. Zusammen mit den Fischbeständen z.B. in der Äschen- und Forellenregion ist die Rur somit als herausragendes Naturerbe der Region zu bezeichnen.

Gewässerentwicklung und Engagement der Anglerschaft                                                        Durch vielfältige Maßnahmen wird seit Jahren die Renaturierung der Eifelrur als frei fließendes und naturnahes Gewässer vorangetrieben. Dabei arbeiten die Behörden, der Wasserverband sowie zahlreiche engagierte Angler und Vereine eng zusammen. Neben vielen Maßnahmen im Rur-Auenprogramm wurden zuletzt neue Fischwege in Obermaubach errichtet, so dass die außergewöhnlich guten Laichgebiete in der oberhalb liegenden Rurstrecke und in der Kall für Wanderfische eröffnet werden können. Auch im niederländischen Abschnitt der Rur wurden Investitionen in Millionenhöhe getätigt, um die natürliche Durchgängigkeit des Gewässers wieder herzustellen. Die Rückkehr der Lachse und anderer Fischarten rückt somit in greifbare Nähe. Die ersten Lachse, Meerforellen und Neunaugen wurden in der Rur bereits registriert.           

Eifelrur als Vorranggewässer für Wanderfische                                                                        Der Erfolg der Maßnahmen setzt aber voraus, dass keine weiteren Wanderhindernisse oder Gefahrenquellen für die Fische zugelassen werden. Wenn die Rur tatsächlich wieder Lebensraum für wandernde Fischarten werden soll, muss der frei fließende Charakter des Gewässers weiter aktiv gefördert werden. Daher darf im Hauptlauf der Rur keine neue Wasserkraftanlage zugelassen werden. Die technisch unvermeidlichen Verluste der Fische rund um die Turbinenanlage, die Verzögerung der Wanderung und der starke Druck von Fressfeinden an den künstlichen Engpässen würden zu nicht vertretbaren Verlusten bei der Auf- und Abwanderung von Fischen führen. Die großen gemeinsamen Investitionen für den Gewässerschutz, seit vielen Jahren auch mit Geldern der Anglerschaft unterstützt, wären damit in Frage gestellt.

Angler zeigen gemeinsam Flagge: Wir fordern die Ablehnung des Antrags auf Neuerrichtung einer Wasserkraftanlage am Rurdorfer Wehr in Linnich!                                                            Bitte unterstützen Sie unser Vorhaben durch Ihre Unterschrift und die Weitergabe der Liste im Verein, bei Veranstaltungen und im Freundeskreis."

Nähere Informationen findet man unter http://www.rheinischer-fischereiverband.de. Die Listenvorlage zum Download und die betreffende Anschrift finden sie hier.

Ergänzende Information:

"Linnich vom 24. November 2000

Die Interessengemeinschaft für die Erhaltung des Linnicher Rurwehrs informiert!

Am 26. November 2000 könnte unsere Stadt Linnich an der Rur ein bemerkenswertes Jubiläum feiern, wenn es den Stadtvätern, den interessierten Bürgern und insbesondere den vielen Schülern denn bekannt wäre, dass an diesem Tag vor genau 125 Jahren, anno 1875 also, die Planung des Linnicher Rurwehres beschlossen und im Frühjahr 1876 mit dem Bau begonnen wurde. In den Händen der Linnicher Sammlerin alter Dokumente über unser Städtchen an der Rur, Frau Maria von den Broch, befindet sich ein fingerdickes, teils vergilbtes, handgeschriebenes Protokollbuch, das die Mühlenbesitzer im August 1860 mit Aufzeichnungen über ihre Begegnungen und Beschlüsse zu führen begannen. Ein Abdruck bezieht sich auf eine Versammlung über das Roerdorfer Wehr am 26. November 1875: An diesem historischen Tag des Jahres 1875 beschlossen die Mühlenbesitzer in erstmaliger Gegenwart des zu Hilfe gerufenen berühmten Wasserbau-Ingenieurs und am Polytechnikum zu Aachen wirkenden Professors Otto Adolf Intze, ein echtes Funktions- und Schutzwehr zu planen, das die Leitung des Wassers über ein neues Wehr sichern solle. Schon Anfang des Jahres 1876 wurde unter der Leitung dieses erfahrenen Wasserbau-Ingenieurs, Professor Intze, mit dem Bau begonnen. Es ist daher so, dass seit der Planung im Jahr 1875 das Linnicher Wehr als imposantes Bauwerk auf eine Geschichte von 125 Jahren zurückblicken kann. Professor Intze erlangte seine Berühmtheit besonders durch den Bau von Talsperren. Eines seiner Werke ist auch die Urfttalsperre in der Eifel, nicht weit von Linnich entfernt. Dass er auch den Linnichern mit seinem Wissen aus der Klemme half, ist leider zu wenig bekannt - bisher. Professor Intze leitete im Rheinland und in Westfalen außerdem 16 Talsperrenbauten, nachdem bis dahin zuverlässige Messverfahren aber Wassermengen fehlten. All diese Probleme nahm Professor Intze in Angriff. Dafür erhielt er 1902 den Ehrendoktortitel der technischen Hochschule zu Dresden. Das Linnicher Wehr-Protokollbuch trägt am 26. November 1875 seine eigenhändige Unterschrift: "Als Sachverständiger, O. Intze, Professor". Nun soll dieses Linnicher Wehr abgerissen werden. Aber jede andere Stadt wäre stolz darauf, und das müsste nun mit dem geplanten Abriss auch für die Stadt Linnich so sein, dass ein derartig berühmter Mann des vorigen Jahrhunderts Linnich mit seinen Besuchen und seinem Wirken beehrte, und dass er das Linnich Rurdorfer Rurwehr als Denkmal seiner Wasserbaukunst hinterließ. Das muss und kann mehr als bisher durch die Stadt wahrheitsgemäß und nutz­bringend für alle Zukunft gewürdigt werden. Deshalb hat sich die Interessengemeinschaft ausgerechnet im Jahr 2000 gründen müssen, um das Unglaubliche zu verhindern: Unser Rurwehr soll ersatzlos abgerissen werden! Es gilt, diese Sünde an der Historie und diesen sensationellen Fehler an der touristischen wertvollen Idylle unseres Gemeinwesens an der Rur zu verhindern.
Für die IG: R.D."

Stand der Dinge:
Das Wehr steht definitiv (jetzt / bald?) unter Denkmalschutz. Die Mehrheit des Rates der Stadt Linnich ist ja für den Erhalt, dazu unterstützt eine Interessengemeinschaft und der BUND leider das Genehmigungsverfahren Wasserkraft, womit es zu einer Verschleifung der Rur käme.
Dagegen sind die Angler der Region und der Gewässerschutz, die zwar  eine Verschleifung befürworten würden, jedoch nur ohne die geplante Wasserkraftanlage!

                                           

       

                   

             

          

Lage und Bilder des betreffenden Rurwehres