Selbstbau eines Lanyards

16.06.2013

Angesichts der Wetterprognosen für die Kommende Woche stellt sich dem Fliegenfischer die Frage: Wie kann ich mich ausstatten, um möglichst unbeschwert fischen zu können? Und das natürlich im wahrsten Sinne des Wortes!

Man resümiere einmal: Wathose, Watschuhe, Watweste.....ein Garant für die mobile Sauna. Wer so ausgestattet bei Temperaturen jenseits der 30 Grad fischen geht, kommt fast mit dem Trinken nicht mehr hinterher. Wie kann man diese Materialschlacht umgehen?

Die Lösung bieten so genannte Lanyards und sind ebenso simpel, wie auch zewckmäßig. Aber was ist ein Lanyard? Wikipedia bietet folgende Beschreibung (Zitat) an:                                                                                                      "In der englischen Sprache bezeichnet ein Lanyard ['lænjə(r)d] eine Art von Kordel, Band oder Schnur, mit der Gegenstände verschiedener Art am Körper, meist um Hals oder am Handgelenk, getragen werden können. Gemeinhin kann man den englischen Begriff mit „Schlüsselband“ übersetzen."                                        Natürlich hat sich auch die Angelindustrie dieser "Fliegenfischerkette" angenommen und sie wird zu recht eindrucksvollen Preisen (von ca. 15.- bis 30.- €) angeboten.                                                                              Natürlich kann man sich nun aus diesem recht großen Angebot bedienen und das Lanyard beim Tackleshop kaufen bzw. bestellen. Mit einem außerordentlich geringen Aufwand kann dieses aber auch selbst "gebastelt" werden! Das ist zum einen sehr kostengünstig und zum anderen sehr individuell, weil man die betreffende "Toolkette" so nach eigenem Gusto gestalten kann.

 

    So ein Lanyard herzustellen ist wirklich keine Hexerei und dauert kaum eine Stunde.Was man dafür braucht sind folgende Zutaten / Materialien:
  • eine wetterfeste Kordel für die Kette
  • ein paar gefärbte Holzperlen
  • ein paar Wirbel mit hoher Tragkraft
  • bei meiner Version: Ein Kordelgummi

Kommen wir beispielhaft einmal auf mein Lanyard zurück. Ich habe als Kordel für die eigentliche Kette Reste von Backingmaterial verwendet. Denkbar wäre aber auch Maurerschnur, ein entsprechender runder Schuhriemen oder die Stahlseide eines rostfreien Stahlvorfaches. Die zweite Komponente besteht aus den Holzperlen. Diese sollten lackiert sein und aus optischen Gründen in unterschiedlichen Farben besorgt werden. Man bekommt sie äußerst günstig in einem Bastelgeschäft. Ich habe z.B. für die benötigten Holzperlen 1.- € in einem Restpostengeschäft bezahlt. Des weiteren sind noch ein paar starke Wirbel nötig, die man eventuell sogar noch irgendwo herumliegen hat. Ansonsten - im Angelgeschäft gibt es sie für kleines Geld. Alles weitere ist Geschmackssache.

Bild: selbstgebautes Lanyard

Ich selber habe z.B. für die Aufnahme von Vorfachspulen oder einer kleinen Fliegendose noch eine stärkere Gummischnur (im Kurzwarenhandel erhältlich) vorgesehen, die ich zwischen zwei Wirbeln befestige. Ansonsten sorgen fünf weitere Wirbel für die Aufnahme von Lösezange, Schnurclip, Amadou, Fliegenfett und Schere.

Die Herstellung des Lanyards ist schnell erklärt: Zunächst legt man die benötigten Materialien bereit. Ich habe Holzperlen in der Größe von einem Zentimeter in hell-  und mittelbraun gewählt. Nun schneidet man die Schnur für die Kette in entsprechender Länge (am besten selbst ausprobieren und Länge nach eigenem Geschmack festlegen) ab und fädelt einen Wirbel ein. Danach kommen auf jeder Seite fünf oder sechs Holzperlen, wobei man die Musterung selber wählt und durch die Farbwahl bestimmt. Nun folgt auf jeder Seite wieder ein Wirbel. Dann wieder ein paar Holzperlen usw..                                                                                                                             Man bestückt nun in der Folge die Fliegenfischerhalskette mit Wirbeln und Holzperlen, natürlich ganz nach dem eigenen Geschmack, bis das man am Ende angekommen ist. Im letzten Drittel der jeweiligen Enden verzichtet man natürlich auf weitere Wirbel, da sie dort keinen Sinn mehr machen. Letztendlich knotet man die Enden der Schnur möglichst eng an einen Wirbel. Wer möchte kann aus Gründen des Tragekomforts auch noch einen "Nackenschutz" vorsehen.

Jetzt muss nur noch das Lanyard entsprechend bestückt werden und schon ist es fertig für den ersten Einsatz an warmen Tagen, wo man jegliches Gewicht sparen möchte. Nebenbei ist ein Lanyard auch ein großartiges Tool für die alpine Wildbachfischerei. Auch da ist oftmals weniger "mehr". Vor allem wenn man viel klettern muss!

Ich empfehle vor dem Selbstbau die diversen Kataloge bzw. Internetseiten der namhaften Hersteller und Versender zu durchstöbern. Somit bekommt man ausreichend Anregungen für den Selbstbau der eigenen Fliegenfischerhalskette!

Ich wünsche nun viel Spaß beim Werkeln und hoffe ihnen hiermit eine weitere nützliche Anregung auf den Weg gegeben zu haben.

 
D.Henkes  

 

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