Karte der Rurstrecke in Monschau (externer Link)

 

                

    

               Die Rur      
                   
                           Allgemeine Infos:

Die Rur ist ein Fluss, der in seinem Verlauf sein Erscheinungsbild

stark ändert. In der Eifel ist die Rur ein typisches Mittelgebirgsgewässer

mit entsprechender Gewässerstruktur. Weiter unterhalb wird die Rur zum

typischen Flachlandfluss bzw. Wiesenfluss um bei Roermond in die Maas

zu münden. Dementsprechend ist auch die Ökologie des Flusses gestaltet.

So ist die Rur im Flussoberlauf eine charakteristische Forellenregion.

Das Bild wandelt sich nachdem die Rur die Höhen der Eifel verlassen

hat. Hier wird die Rur zunächst zur Äschenregion um kurz vor der

holländischen Grenze zur Brassenregion zu werden. Die Wasserqualität

der Rur hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und nachdem nun

auch die entsprechenden Maßnahmen bezüglich einer durchgängigen

Aufstiegsmöglichkeit für Wanderfische geschaffen wurden und auch

künftig verbessert werden, haben Vereine und Verbände damit begonnen

den Lachs wieder anzusiedeln.

 

 

       

 

                         

Wissenswertes und geschichtliches zur Rur:

Die Rur (niederländisch bzw. französisch auch Roer), entspringt beim Ort  Sourbrodt  an der Botrange. Diese ist mit 694,2 Metern die höchste Erhebung in Belgien und liegt im Naturpark Hohes Venn, genauer gesagt dem Wallonischen Venn.. Das Venn ist ein Hochmoor mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 1200 mm. Dieses Hochmoor gibt das Wasser relativ kontinuierlich ab, so das demzufolge keine großen Hochwasserwellen aus dem Moor abfließen können...                                                      Genau dieser Umstand prägt natürlich den Charakter der Rur. Zum einen lassen sich keine genauen Quellen für den Fluss definieren. Als offizielle Quelle gilt daher ein Rinnsal das sich bei Sourbrod bildet, welches auch “Kleine Rur“ genannt wird. Ein weiterer Bach, der sich in dieses Moor gefressen hat nennt sich “Große Rur“. Nach dem Zusammenfluss beider Wasserläufe spricht man dann von der Rur. Natürlich hat der meterdicke Torf im Hohen Venn auch Einfluss auf die Wasserchemie. Das Wasser der Rur ist im Oberlauf kalkarm, sauer und stark eisenhaltig, was man bei Niedrigwasser auch sehr gut beobachten kann. Die Färbung des Rurwassers gleicht dann schon fast einem “Single Malt-Whiskey“bzw. Cognac und die oftmals zu beobachtenden Schaumkronen sind beileibe nicht Resultat einer Verschmutzung, sondern das Ergebnis der Vermischung von Stoffen lehmhaltiger Böden mit denen torfhaltiger Böden, begünstigt durch einen niedrigen Härtegrad und ausgeschwemmten Humusextrakten.   Lange währt das Leben des jungen Flusses im Nachbarland Belgien jedoch nicht. Schon nach etwa 15 Kilometern fließt sie auf deutschem Gebiet, welches sie erst für die letzten 21,5 Kilometer als niederländische Roer verlässt.

Wo wir schon bei den Daten sind: Die Rur ist 164,5 Kilometer lang und überwindet bei ihrer langen Reise 643 Meter Höhenunterschied, wobei die meisten Höhenmeter in der Nordeifel zurückgelegt werden. Der rechte Nebenfluss der Maas, mit einem Einzugsgebiet von 2360,88² Kilometern hat selber folgende wichtige Zubringer: Perlenbach (bekannt durch das ehemalig starke Vorkommen der seltenen Flussperlmuscheln), Olef, Urft, Reifferscheider Bach, Kall, Inde, Wehebach (wichtig für den Erhalt der “Rurforelle“ und  Wurm. Das Wasser derRur wird durch mehreren Stauseen reguliert, was vor allem der Tuchindustrie (Monschau) bzw. der Papierverarbeitung (Aachen und Düren) zu Gute kommen sollte. Die wichtigen Stauseen sind, neben dem Rursee bei Schwammenaul mit dem Obersee als Vorstau (der volumenmäßig zweitgrößte Stausee Deutschlands), der Stau bei Heimbach und der Stausee Obermaubach. Auch fast alle Nebengerinne weisen entsprechende Staustufen auf.

Die Rur kann auf ihrem Weg zur Maas alle Fischregionen vorweisen. Von der Forellenregion (bei Monschaus) im Oberlauf, bis zur Brassenregion an der Grenze zu den Niederlanden sind sie alle vorhanden. Das Ergebnis dieser Biotopvielfalt: Allein auf niederländischer Seite konnten 52 Fischarten (inklusive Rundmäuler) nachgewiesen werden. Allerdings versperren derzeit auch 44 Querbauten den Wanderfischen den Weg zum Oberlauf. Hier besteht also, vor allem auf deutscher Seite, noch ein erheblicher Handlungsbedarf, damit Aal, Lachs, Meerforelle und Co. ungehindert wandern können!

Aber nicht nur für unser Schuppenwild ist die Rur von Bedeutung. Entlang der Rur trifft man auf eine enorme Artenvielfalt aus den diversen Tiergruppen. Ringelnatter, Eisvogel Wasseramsel, Biber, Wildkatze……nur um einige zu nennen….kommen hier vor.

Doch kommen wir zu dem, was für den Fliegenfischer besonders von Interesse ist….die Rur als Angelrevier!

 

 

Die Rur als Revier für den Fliegenfischer:

So abwechslungsreich die Rur als Fluss auch ist - Frei zugänglichen Abschnitte, die mit einer Gast- bzw. Tageskarte befischbar sind, gibt es leider - angesichts der Flusslänge- nur sehr wenige. Im Oberlauf betrifft das lediglich die Rurstrecke des Fischereivereins Nordeifel e.V. bei Monschau.(dort sind die Gastkarten mit 15.-€ recht günstig), eine private Strecke bei Widdau (Tageskarte 25.- €) und ein kurzer Streckenabschnitt bei Heimbach (Tageskarte 50.-€). Bei Monschau hat die Rur schon fast den Charakter eines hochalpinen Gebirgsflusses. Sie weist eine recht starke Strömung auf und der Gewässergrund wird meist durch größere Steine gebildet, ist also vielerorts recht felsig. Daher ist unbedingt Vorsicht beim Waten angesagt. Im Prinzip findet man an diesem Rurstück zwei Abschnitte vor. Der obere Abschnitt wird auch schon mal als “Stadtstrecke“ Bezeichnet. Hier fließt die Rur mitten durch den malerischen Ortskern von Monschau, der durch die schönen Fachwerkhäuser geprägt wird und ein mittelalterliches Flair verbreitet. Allerdings ist das Bett der Rur hier wegen dem Hochwasserschutz kanalisiert. Zwar hat man ihr den natürlichen Verlauf weitestgehend gelassen, jedoch säumen Mauern die Ufer des Eifelflusses. Ein weiteres Manko: Monschau ist eine regelrechte Touristenattraktion und vor allem am Wochenende bzw. an Feiertagen daher relativ überlaufen. Man muss also mit Zaungästen leben und umgehen können, wenn man im Stadtbereich fischt. Der zweite Abschnitt der Monschauer Rurstrecke befindet sich etwas flussab in Höhe von  Rosenthal. Hier bewegt man sich abseits des Trubels und wird lediglich hin und wieder durch vereinzelte  Spaziergänger gestört. Man findet sich in relativ naturnaher Umgebung wieder. Dieser Abschnitt wird dann durch das Klärwerk begrenzt. Die obere Grenze vor dem Ort Monschau bildet im Übrigen der Einlauf des Perlenbaches. Der Unterlauf dieses Baches kann mit der Monschauer Gastkarte (bei günstigem Wasserstand) ebenfalls befischt werden. Was findet der Gastangler hier bezüglich der Fischfauna vor? Nun, die Rur bei Monschau ist im Prinzip Forellenregion. Folglich fängt man als Hauptfischart die Bachforelle. Seltener gehen einem ausgebüchste Regenbogner an den Haken, die bei Hochwasser gelegentlich aus einer Fischzuchtanlage den Weg in die Rur finden.. Die Äsche ist so gut wie nicht vertreten. Wer auf kapitale Großforellen hofft ist an der Rur bei Monschau ebenfalls schlecht bedient. Hier wird Wert darauf gelegt den heimischen Stamm der Bachforelle mit Jungfischen zu stützen. Zwar gibt es auch Fische von 50 und mehr Zentimetern. Diese sind aber wild gewachsen und entsprechend schwer zu fangen…….und sie sind eine Ausnahme. Nachfolgend ein Bilderbogen der Rurstrecke von Monschau:

 
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Seit April 2013 kann nun eine Streckebei Widdau, kurz unterhalb von Monschau befischt werden. Aufgrund der Aktualität kann ich diesbezüglich aber noch keine großen Erfahrungswerte aufweisen. Nur soviel sei gesagt: Dort gesellt sich die Äsche als Fischart zu den immer noch dominierenden Forellen. Der derzeit von Finest Flyfishing verwaltete Abschnitt ist sehr idyllisch gelegen und äußerst Strukturreich. Hier findet der Fliegenfischer quasi alles was das Herz begehrt. Allerdings sollte man vor allem im oberen Teil der Strecke gut zu Fuss sein, denn nicht selten ist Kletterei gefordert, um an die interessanten Stellen zu kommen. Dennoch gibt es von mir für den Rurabschnitt bei Widdau eine klare Empfehlung! Auch hier möchte ich ein paar Bildimpressionen zur Verfügung stellen:

 
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  Einige Kilometer Richtung Norden befindet sich Heimbach. Auch dort gibt es einen Rurabschnitt, der mit einer Gastkarte befischbar ist. Allerdings ist diese Lizenz mit ca. 50.-€ extrem teuer. Somit habe ich dieses Stück auch noch nie befischt. Der Vollständigkeit halber möchte ich es jedoch hier zumindest erwähnen.

Danach sieht es mit frei befischbaren Abschnitten sehr mau aus. Vom Rand der Eifel bis hin zur Kreisgrenze von Heinsberg befinden sich   zwar  viele tolle Rurabschnitte, diese sind aber fest in der Hand von Privatleuten, Pächtergemeinschaften und Vereinen. Besonders interessant sind die Rurabschnitte in Höhe der Papierstadt Düren unterhalb des Stausees Obermaubach. Hier bekommt man aber keine Gastkarten, sondern muss sich einem der Vereine dort anschließen. Direkt bei Düren befindet sich die Strecke des Kreisfischereivereins Düren. Hat man Glück und kennt ein Mitglied aus diesem Verein, so kann man zumindest als Gast eines Vereinsmitglieds dort einmal Probe fischen. Die Rur ist hier eigentlich vom Charakter her als typische “Äschenregion“ zu bezeichnen. Die Struktur des Gewässergrunds ist kiesig bis sandig Allerdings sorgt der Tiefenablass des Stausees für ganzjährig für kaltes und sauerstoffreiches Wasser. Somit fühlen sich die Bachforellen vom “Wehebachstamm“auch hier im Bereich des Mittellaufs äußerst wohl. Die Äsche als Leifischart hat  aufgrund der Kormoraneinflüge in der Vergangenheit natürlich sehr arg gelitten. Jedoch ist in letzter Zeit auch hier eine positive Bestandsentwicklung zu beobachten. Wer Interesse daran hat die Rur im Mittellauf zu befischen, dem rate ich eine Vereinsmitgliedschaft bei einem der dortigen Vereine an.. Stellvertretend für den Mittellauf nachfolgend ein Bilderbogen vom Bereich der Dürener Rur:

 
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Ab der Kreisgrenze von Heinsberg ist die Rur dann wieder allerorts mit einer Tageskarte zu befischen. Hier befinden wir uns zunächst in der Barbenregion, weiter in Richtung der Niederlande dann aber in der Brassenregion. Die Rur ist hier aber ebenfalls gut bewatbar und somit gut mit der Fliege befischbar, wenngleich sich aufgrund der höheren Wassertemperatur die Fischfauna natürlich entsprechend verändert hat. Im südlichen Abschnitt sind wohl Döbel und Barbe die Hauptfischarten. Gelegentlich fängt man aber auch mal Bachforellen und sogar Regenbogenforellen. Kurz vor der Grenze nehmen dann die Weißfischarten zu und sowohl Hecht, als auch Barsch können gezielt Erfolgs versprechend befischt werden. Auch im Bereich des Kreises Heinsberg ist die Rur attraktiv strukturiert. Rieselstrecken wechseln sich mit ruhigeren Zügen ab. Sandbänke und Totholz stellen viel versprechende Hotspots dar. Natürlich soll die Untere Rur ebenfalls anhand eines Bilderbogens vorgestellt werden:

 
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Infobox Rur (Tageskarten und Angelmöglickeiten)
Obere Rur:

Rur bei Monschau                                                                                    Fischereiverein Nordeifel                                                             Tageskarten für 15.- € erhältlich bei:

Hirsch Café Oebel
Markt 3
52156 Monschau
Tel.: 02472 940858

Internet: http://www.fischereivereinnordeifel.de

Rur bei Widdau                                                                                       Tageskarten für 25.- € erhältlich bei:

Finest FlyFishing
Borschelstraße 10
47551 Bedburg-Hau                                                                                  Tel.: +49 (0) 2821 711 40 38

Internet: http://www.fliegenfischen-rur.de

E-Mail: info „at“ finestflyfishing.de

Rur bei Heimbach

Wilfried von Abercron                                                                              Burg Blens  52396 Heimbach - Blens                                                        Tel.: 02446 80580                                                                              Internet: http://www.heimbach-eifel.de/data/dokumente/Fliegenfischen_1305622295.pdf

E-Mail: wilfried@abercron.com

Mittellauf der Rur:

Anmerkung: Leider sind mir derzeit keine Strecken für Tageskartenangler bekannt. Darum verweise ich hier stellvertretend auf einige Angelvereine, bei denen die Möglichkeit besteht innerhalb einer entsprechenden Mitgliedschaft die Rur zu befischen:

Eisenbahner ASV Jülich e.V. 52441 Linnich

Tel.: 02462-205530
Fax: 02462-205531
 

Kreisfischereiverein e.V. Düren Geschäftsstelle     52355 Düren

Tel.: 02421/37616
Fax: 0180/506034345004
Mobil: 0171/9373144
Mail:
kreisfischereivereindueren@t-online.de
Web.:   www.kreisfischereiverein-dueren.de
Club der Fliegenfischer Kreuzau e.V.
52372 Kreuzau
Tel.: 02422-7106

 

 

Mail: h.tings@gmx.de

 

 

Angelsportverein Jülich 1923 e.V.
52382 Niederzier

 

Tel.: 02428-4851

 

 

Mobil: 0179-2996298
Mail:                      wolfgang.creder@t-online.de

 

ASV Barmen-Broich
52428 Jülich

 

 

Mobil:0171 - 2236428
Mail:      
                     vorstand@asv-barmen-broich.de

 

Weitere Vereine auf der Seite des Rheinischen Fischereiverbandes von 1880 e.V. unter: http://www.rhfv.de/index.php?id=86
Unterlauf der Rur:

Neben der Möglichkeit die Rur als Mitglied eines Vereins im Kreis Aachen bzw. Heinsberg zu befischen (Infos zu den Vereinen auf der Seite des Rheinischen Fischereiverbandes von 1880 e.V. unter: http://www.rhfv.de/index.php?id=107, kann man an folgenden Verkaufsstellen Tageskarten für die Rur von der Kreisgrenze Heinsberg bei Körrenzig bis zur Landesgrenze (Niederlande) bei Wassenberg für ca. 10.- € bekommen:

Rur bei Hückelhoven
Vom Wehrabfall bei Körrenzig bis zum Adolfosee bei Ratheim
Tageskarten bei:
Angelbedarf Stratmann&Günter, Hilfahrter Str. 47, 41836 Hückelhoven-Hilfahrt, 02433/938637
Angelcenter Rupp, Rudolf-Diesel Str. 17, 52525 Heinsberg, 02452/2903
Angelgeräte Adams, Heidekamp 6, 41844 Wegberg, 02434/4294
Gaststätte Op de Keller, Burgstr. 28, 41836 Hückelhoven-Ratheim, 02433/5398
Rur bei Heinsberg/Wassenberg
Vom Adolfosee bis zur Hölländischen Landesgrenze bei Wassenberg
Tageskarten bei:
Angelcenter Rupp, Jülicher Str. 28, 41836 Hückelhoven, 02433/2903
Tankstelle, Roermonderstr. 41, 52525 Heinsberg-Karken, 02452/7601
Alle Angaben ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit – für nähere Informationen bitte die Kontaktadressen konsultieren!
Nützliches und Sehenswertes:
http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/wunderschoen/wunderschoen-entlang-der-rur-in-sechs-tagen?documentId=14339244