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Saisonstart 2009 - ein Angeltrip an die Ahr bei Altenahr

Wie in den Jahren zuvor sollte auch in diesem Jahr traditionell die Winterpause an der Ahr beendet werden. Da die Strecke bei Altenahr etwas früher zu befischen ist, wie die in Mayschoß, fiel die Wahl nicht schwer. Es sollte also Anfang April in Altenahr los gehen.

Angelfreund Wolfgang, Fliegenfischerlehrling Fred und meine Wenigkeit verabredeten uns für den 05.04.2009, da an diesem Tag das nötige Kartenkontingent noch entsprechend verfügbar war. Im Vorfeld wurden eifrig und voller Hoffnung Wasserstandsdaten und Wetterberichte studiert. Gottlob machte uns Petrus keinen Strich durch die Rechnung. Frühmorgens ging es also los in Richtung Eifel. Nach einer knappen Stunde Fahrtzeit wurden die vorbestellten Karten im Hotel Lang abgeholt. Nun wurde das Fahrzeug auf dem Parkplatz an der Seilbahn abgestellt und die Watbekleidung angezogen. Meine neue atmungsaktive Wathose sollte an diesem Tag endlich getauft werden. Besonders gespannt war ich zudem auf die Trittsicherheit der dazugehörigen Watschuhe mit Filzsohle.

Nachdem das Getackle klar gemacht und die Ruten vorbereitet waren ging es bei leichter und auflockernder Bewölkung ab ans, respektive ins Wasser. Mit knapp 70 Zentimetern war der Wasserstand nur unwesentlich erhöht. Dennoch schien das Wasser anfangs noch ein wenig angestaubt zu sein. Die Bedingungen sollten sich aber während des Tages erheblich verbessern. Aufgrund der doch noch relativ frischen Temperaturen von nicht mehr wie 15 Grad, war nur wenig Aktivität hinsichtlich der Insektenfauna zu verzeichnen. Lediglich hin und wieder sah man sehr vereinzelt kleine Eintagsfliegen. Schnell war klar das wohl eher Nymphen, Nassfliegen und Streamer den erhofften Erfolg bringen würden.

Zunächst versuchte ich mich an einem Flussabschnitt in Höhe der Seilbahn. Dieser weist eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit auf und ist durch diverse Felsbrocken am Grund stark strukturiert. Meine Köderwahl war schnell getroffen. Eine Prince-Goldkopfnymphe sollte den erhofften Fisch bringen. Nach ein paar Würfen war dann auch der erste Biss zu verzeichnen. Der Anhieb ging aber ins Leere. Die Forellen bissen zwar recht gut, dafür aber sehr spitz. Nur jeder zweite bis dritte Anbiss konnte im Verlauf des Tages in Fisch umgewandelt werden. Immer wieder zeigte sich das gleiche Bild. Meist wenn die Nymphe herumzog und aufstieg erfolgte ein heftiger Ruck in der Rute. Oftmals ging der folgende Anhieb dann aber daneben, weil der Fisch schon losgelassen hatte. Etwas besser sah die Statistik beim heranzupfen der Nymphe aus. Die Fehlbissquote war hier bedeutend niedriger. Auch den beiden anderen erging es da nicht besser. Wobei anzumerken ist, das sich unser Fliegenfischerlehrling Fred hervorragend schlug. Er war an diesem Tag erst das zweite Mal mit der Fliege unterwegs und hat dafür ganz ordentlich gefangen. Anscheinend bringt er bezüglich der Fliegenfischerei ein gewisses Talent mit. Jedenfalls hat er an diesem Tag weniger mit den Wurftechniken und dem Fischfang zu kämpfen, als wie mit seinem Leihgerät.

Fred fischte gegen Mittag ein paar Meter hinter mir, als ein deutlich vernehmbarer Fluch zu vernehmen war. Grund für diesen verbalen Ausrutscher war die Schnurspule seiner Fliegenrolle. Diese hatte sich wohl gelöst und rollte nun in meine Richtung über den Flussgrund. Nach einer Wat-Sprint-Einlage konnte er diese aber bald mit der Hand landen und fachgerecht versorgen.......sprich wieder an ihren angestammten Platz, der Rollenachse, stecken. Solche kleinen Missgeschicke und Anekdoten lockern natürlich einen Angeltag auf.

Andere Begebenheiten sind einer guten Stimmung dann eher abträglich. Ich fütterte aufgrund sehr riskanter Würfe über den Tag hinweg eine nicht unerhebliche Mengen an Nymphen aller Art an, die nun unzugängliche Bäume und Sträucher am Ahrufer schmücken wie Lametta den Weihnachtsbaum. Für meine Kollegen war ich daher aufgrund meiner Stoßseufzer und Flüche immer ziemlich leicht zu orten. Na ja......wer bei böigen Windbedingungen immer bis auf 10 Zentimeter an das gegenüberliegende Ufer werfen will braucht sich über Baumforellen nicht zu beschweren und kommt zwangsweise zu Trainingseinheiten im Knotenbinden.

Gegen Nachmittag legten wir dann bei einem gepflegten Bierchen eine Pause auf der Terrasse einer Gaststätte ein. Insgesamt war die bis dahin von uns erreichte Fangstatistik sehr positiv. Trotz der häufigen Fehlbisse hatten wir etliche Salmoniden, die meist um die 30 Zentimeter lang waren, verhaften können. Wir tauschten unsere Erfahrungen aus und regenerierten unsere erschöpften Glieder. Nach einer guten halben Stunde griffen wir dann wieder an, um noch den ein oder anderen Fisch fangen zu können.

             

Ich probierte es in der Folge an einem ruhigeren und tieferen Abschnitt und konnte dort im Verlauf des Abends auch noch relativ ordentlich fangen. In der Summe fing ich Fische in zweistelliger Anzahl, wobei von mir bis auf einen Smolt (Junglachs) und einem Döbel ausnahmslos Bachforellen gefangen wurden. Dabei schienen die Fische hinsichtlich der Köderwahl nicht sonderlich wählerisch gewesen zu sein. Die unterschiedlichsten Nymphen stellten sich als fängig heraus. Fred und Wolfgang waren zumindest ebenso erfolgreich wie meine Wenigkeit und daher traten wir gegen Abend zufrieden die gemeinsame Heimreise an. Bemerkenswert war im übrigen noch das Fred als "Fliegenfischerlehrling" die wohl größte Forelle des Tages gefangen hatte.

Gewässerinfos:
Ahr bei Altenahr, von der Brücke am Tennisplatz in Altenahr 2,5 km bis zur Brücke am Campingplatz
Kartenausgabestelle:
Touristinformation Altenahr, Altenburgerstrasse 1a, 53505 Altenahr, 02643/8448
Bedingungen:
Eine Handangel, Flyfishing only! Entnahme pro Tag: 1 Kilogramm Salmoniden. Äschen sollten jedoch geschont werden! Sonstige Fischarten ohne Limitierung. Saison vom 15. März bis zum 15. Oktober. Es werden nur 3 Gastkarten pro Tag vergeben! Eine vorherige Reservierung ist daher dringend anzuraten!

Detlef Henkes