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Der erste Lachsbesatz an der Ahr für 2009 wurde eingebracht!

Am 20.03.2009 wurden im Bereich der Trierbachmündung bei Müsch ca. 10.000 Lachssetzlinge in die Ahr verbracht. Bei exzellenten Wettervoraussetzungen wurden die "Smolts" unter großem Interesse regionaler Medienvertreter der künftigen Heimat, der Ahr in der Eifel übergeben. Anwesend bzw. unterstützend tätig waren natürlich auch diverse Mitglieder der initiierenden "ARGE-Ahr" (unter anderem Theo Simons), Dr. Jörg Schneider und Dipl. Ing. Patrick Tigges, der die Aktion mit einer entsprechenden Unterwasserkamera eindrucksvoll dokumentierte.

Dipl.Ing. Patrick Tigges und Dr. Jörg Schneider an der Trierbachmündung - Bild: © Theo Simons

Die Fische stammten von der Fischzucht Firzlaff, die diese in der Hasper-Talsperre herangezogen hatte. Der Fahrer hatte sie dankenswerterweise letztendlich pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt anliefern können.

Geschichtliches: Bis Ende des 19. Jahrhunderts wimmelte dieser Eifelfluss ebenso wie der Rhein noch vor lauter Lachsen. Auf den alten Fotografien kann man mitunter noch die üppige Ausbeute der damaligen Fischer an der Ahr sehen. Die zunehmende Industrialisierung mit der einhergehenden Gewässerverschmutzung und die errichteten Querverbauungen durch Wehre und Staustufen im Mittel- und Oberlauf, sowie in den Seitenbächen der Ahr wirkte sich aber nachteilig aus. Auch die extreme Verschmutzung des Rheins und die Stellnetzfischerei in seinem Mündungsgebiet setzte den Tieren arg zu. Als kaum noch Lachse Anfang der 1990er-Jahre verzeichnet werden konnte, wurde dann das Projekt "Ahr 2000“ ins Leben gerufen. Um das empfindliche Fließgewässersystem der Mittelgebirgsregion zu schützen und positiv zu entwickeln, wurden in der Folge unter anderem Wehre beseitigt, bachangrenzendes Grünland extensiviert und Uferrandstreifen angelegt. Dies alles kam nicht zuletzt auch den Lachsen zugute, die ebenso wie die Meerforellen, die Meerneunauge, die Maifische und andere Arten mittlerweile auch in NRW wieder vermehrt flussaufwärts zieht.

Aktuelles: In den vier sauerstoffversorgten Tanks reisten die Smolts letzten Freitag in Müsch an. Als Smolts bezeichnet man Junglachse vor ihrer ersten Reise ins Meer. In diesem Stadium sind die Fische  schon silbrig gefärbt. Nachdem der Fahrer seinen Lastwagen wenige Meter neben der Ahr geparkt hatte, brachte er ein Plastikrohr am ersten der Tanks an. Am anderen Rohrende stand Theo Simons mitten in der Ahr und lenkte die Rutschpartie der Fische, die sich noch eine ganze Weile wenige Meter weiter an einer Flusskehre tummelten. Mit dem Inhalt der anderen Tanks wurde ähnlich verfahren. Dieses wurde von Patrick Tigges erstklassig und ausführlich dokumentiert. Die Fische werden sich nun die "Witterung" ihres Heimatgewässers einprägen und in den nächsten ein bis zwei Monaten ihre Wanderung ins Meer antreten, wo sie ungefähr drei Jahre verbleiben. Wenn alles gut geht wird sich dann der überlebende Teil von ihnen wieder auf den Rückweg zur Ahr machen um dort abzulaichen. Dort wächst dann eine neue Generation heran und das Spiel beginnt von vorne.

Kleiner Schwarm Smolts - Bild: © Dipl.Ing. Patrick Tigges

Bald werden sie abwandern - Bild: © Dipl.Ing. Patrick Tigges

Stimmungsvolles Gegenlicht......Smolts in der Ahr - Bild: © Dipl.Ing. Patrick Tigges

Quellen: ARGE-Ahr, Theo Simons und Patrick Tigges

 

Detlef Henkes