Das
"Insekt des Jahres" für Deutschland, Österreich und die Schweiz wird
von einem gleichnamigen Kuratorium gewählt. Die Kür der Gebänderten
Flussköcherfliege zum Insekt des Jahres geht auf einen Vorschlag des
Bundesfachausschusses Entomologie zurück.
Die Flügel der
Gebänderten Köcherfliege erreichen eine durchschnittliche Länge
vonein bis anderthalb Zentimeter, wobei die Flügelspannweite nahezu
3 Zentimeter betragen kann. Der Körper ist dabei nur etwa 1
Zentimeter lang. Während der Ruhephase werden die Flügel, wie bei
den Köcherfliegen üblich, dachartig über den Körper angelegt. Sie
sind mit einem unregelmäßigen graubraunen Gitternetz versehen,
wodurch ihr Name begründet ist. Darüber hinaus sind drei schräge,
dunkle Querbinden ausgebildet. Der Körper ist gelblich braun bis
gelblich grau gefärbt.
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Rhyacophila fasciata - Larve / Foto © Biopix: N Sloth
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Rhyacophila fasciata - Imagines /
© James Lindsey at
Ecology of Commanster Quelle:www,wikipedia.de |
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Die Larven werden
20 bis 25 Millimeter lang und sind gelbgrünlich gefärbt mit braunen
bis gelblichen Skleriten bei dunklerer Zeichnung. Die Art kann
anhand der Zeichnung von anderen Arten der Gattung relativ deutlich
unterschieden werden. Auf dem Kopf der freilebenden und räuberischen
Larven befindet sich eine dunkle dreieckige Zeichnung und an den
Seiten ein breiter dunkler Längsstreifen. An den Thoraxsegmenten
befinden sich drei (wie bei Insekten üblich) kurze und kräftige
Beinpaare. Das zweite und dritte Segment ist membranös und besitzt
ebenso wie die ersten acht Abdominalsegmente seitlich büschelartige
Kiemenbüschel. Der Nachschieber ist durch zwei lange Seitensporne,
ähnlich wie bei einem Ohrenkneifer gekennzeichnet und sichert die
Larve vor einem unfreiwilligen Abdriften. Die Gebänderte
Flussköcherfliege ist mit Ausnahme von Irland in ganz Europa
verbreitet. Die höchste Populationsdichte wird aber in Mitteleuropa
erreicht.
Die Weibchen
legen als Haftlaicher die Eier einzeln in die Ritzen von Holz oder
Steinen im Fluss- oder Bachbett ab. Die aus den Eiern geschlüpften
Larven leben dann zwischen Steinen und Geröll in schnell fließenden
Bächen. Die Art bevorzugt Bachoberläufe, sowohl im Flachland
wie auch in der Mittelgebirgsregion vor. Sie lebt nur in sauberem,
organisch nicht oder wenig verschmutzten Gewässern der Güteklasse I
oder II. Die Larven sind räuberisch und ernähren sich von kleineren
Wasserinsekten. Die beiden kräftigen Zangen am Hinterleib sichern
sie vor einer Abdrift in der Strömung. Zusätzlich spinnt die Larve
aus einer an den Mundwerkzeugen befindlichen Spinndrüse einen
Sicherheitsfaden, der an Steine geheftet wird. Die Larven
durchlaufen fünf Larvenstadien und verpuppen sich im Frühjahr.
Diesbezüglich fertigen die Larven aus bis zu zehn Millimeter
großen Steinchen auf einem großen Stein eine feste Kuppel an, die
einen ovalen Grundriss hat und etwa 20 Millimeter hoch und bis zu 30
Millimeter lang ist. Innerhalb dieser Kuppel spinnt sie einen festen
braunen Kokon. Die Puppenruhe dauert etwa 14 Tage. Die Geschlechter
finden einander mithilfe von vom Weibchen abgegebener Pheromone, die
das Männchen mittels seiner Fühler wahrnimmt.
Oftmals
verwechselt man als unkundiger Köcherfliegenschwärme in der
Dämmerung mit Mückenschwärmen. Köcherfliegen heißen so, weil die
meisten Arten als Larve einen Schutzköcher aus Sand, Steinchen oder
Pflanzenteilchen baut, der bei vielen Arten an einen Pfeilköcher
erinnert. Köcherfliegen sind meist dämmerungsaktiv und verbringen
die meiste Zeit ihres Lebens als aquatisch lebende Larve.
Köcherfliegen sind, gegensätzlich zur Namensgebung, allerdings eher
mit den Schmetterlingen, als mit den Fliegen verwandt. Ihre Flügel
sind behaart.
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