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Die Gebänderte Flussköcherfliege ist Insekt des Jahres 2013!

Das "Insekt des Jahres" für Deutschland, Österreich und die Schweiz wird von einem gleichnamigen Kuratorium gewählt. Die Kür der Gebänderten Flussköcherfliege zum Insekt des Jahres geht auf einen Vorschlag des Bundesfachausschusses Entomologie zurück.

Die Flügel der Gebänderten Köcherfliege erreichen eine durchschnittliche Länge vonein bis anderthalb Zentimeter, wobei die Flügelspannweite nahezu 3 Zentimeter betragen kann. Der Körper ist dabei nur etwa 1 Zentimeter lang. Während der Ruhephase werden die Flügel, wie bei den Köcherfliegen üblich, dachartig über den Körper angelegt. Sie sind mit einem unregelmäßigen graubraunen Gitternetz versehen, wodurch ihr Name begründet ist. Darüber hinaus sind drei schräge, dunkle Querbinden ausgebildet. Der Körper ist gelblich braun bis gelblich grau gefärbt.

Rhyacophila fasciata - Larve / Foto © Biopix: N Sloth

 

 

 

 

Rhyacophila fasciata - Imagines / © James Lindsey at Ecology of Commanster Quelle:www,wikipedia.de  

Die Larven werden 20 bis 25 Millimeter lang und sind gelbgrünlich gefärbt mit braunen bis gelblichen Skleriten bei dunklerer Zeichnung. Die Art kann anhand der Zeichnung von anderen Arten der Gattung relativ deutlich unterschieden werden. Auf dem Kopf der freilebenden und räuberischen Larven befindet sich eine dunkle dreieckige Zeichnung und an den Seiten ein breiter dunkler Längsstreifen. An den Thoraxsegmenten befinden sich drei (wie bei Insekten üblich) kurze und kräftige Beinpaare. Das zweite und dritte Segment ist membranös und besitzt ebenso wie die ersten acht Abdominalsegmente seitlich büschelartige Kiemenbüschel. Der Nachschieber ist durch zwei lange Seitensporne, ähnlich wie bei einem Ohrenkneifer gekennzeichnet und sichert die Larve vor einem unfreiwilligen Abdriften. Die Gebänderte Flussköcherfliege ist mit Ausnahme von Irland in ganz Europa verbreitet. Die höchste Populationsdichte wird aber in Mitteleuropa erreicht.

Die Weibchen legen als Haftlaicher die Eier einzeln in die Ritzen von Holz oder Steinen im Fluss- oder Bachbett ab. Die aus den Eiern geschlüpften Larven leben dann zwischen Steinen und Geröll in schnell fließenden Bächen. Die Art bevorzugt Bachoberläufe,  sowohl im Flachland wie auch in der Mittelgebirgsregion vor. Sie lebt nur in sauberem, organisch nicht oder wenig verschmutzten Gewässern der Güteklasse I oder II. Die Larven sind räuberisch und ernähren sich von kleineren Wasserinsekten. Die beiden kräftigen Zangen am Hinterleib sichern sie vor einer Abdrift in der Strömung. Zusätzlich spinnt die Larve aus einer an den Mundwerkzeugen befindlichen Spinndrüse einen Sicherheitsfaden, der an Steine geheftet wird. Die Larven durchlaufen fünf Larvenstadien und verpuppen sich im Frühjahr. Diesbezüglich  fertigen die Larven aus bis zu zehn Millimeter großen Steinchen auf einem großen Stein eine feste Kuppel an, die einen ovalen Grundriss hat und etwa 20 Millimeter hoch und bis zu 30 Millimeter lang ist. Innerhalb dieser Kuppel spinnt sie einen festen braunen Kokon. Die Puppenruhe dauert etwa 14 Tage. Die Geschlechter finden einander mithilfe von vom Weibchen abgegebener Pheromone, die das Männchen mittels seiner Fühler wahrnimmt.

Oftmals verwechselt man als unkundiger Köcherfliegenschwärme in der Dämmerung mit Mückenschwärmen. Köcherfliegen heißen so, weil die meisten Arten als Larve einen Schutzköcher aus Sand, Steinchen oder Pflanzenteilchen baut, der bei vielen Arten an einen Pfeilköcher erinnert. Köcherfliegen sind meist dämmerungsaktiv und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens als aquatisch lebende Larve. Köcherfliegen sind, gegensätzlich zur Namensgebung, allerdings eher mit den Schmetterlingen, als mit den Fliegen verwandt. Ihre Flügel sind behaart.


 

Ich finde es erfreulich, dass ein Bewohner aus der Insektenwelt, der direkten Bezug zur Fliegenfischerei hat gewählt wurde und hoffe das die Nominierung einen positiven Effekt hinsichtlich des Bewusstseins und der Wahrnehmung bezüglich möglichst sauberer Gewässer in der Öffentlichkeit erzielt.

D.Henkes