Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das
Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF),
das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deut-scher
Sporttaucher (VDST) haben die Äsche zum Fisch des Jahres 2011
gewählt. Das gibt der Rheinische Fischereiverband auf seiner
Homepage bekannt.

Die Äsche ist sicherlich zu eine der schönsten Fischarten unserer
Flüsse. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres 2011 soll auf die starke
Gefährdung ihrer Bestände in unseren Gewässern und damit auch auf
die zu Grunde liegenden Ursachen dafür hingewiesen werden.
Die Äsche reagiert empfindlichst auf Umweltverschmutzungen. Sie
gehört zu den ersten Arten, die sich von verschlechterten
Umweltbedingungen vertreiben lässt. Die Äschenbestände wurden in den
siebziger und achtziger Jahren durch zunehmende
Gewässerverschmutzungen sehr stark beeinträchtigt. Dank großer
Anstrengungen zur Reinhaltung und Klärung der Gewässersysteme ist
zwar diesbezüglich eine deutliche Besserung eingetreten. Das heißt
aber nicht dass für die Äsche eine Entwarnung gegeben werden kann.
Ein wesentlicher Grund für den anhaltenden Bestandsrückgang ist
sicherlich auch das derzeitige Kormoranvorkommen. Der Kormoran, der
begünstigt durch vom Menschen begradigte Flussläufe, Wehre,
Hochwasserschutzzonen und weitere Eingriffe optimale
Vorraussetzungen für seine Beutezüge antrifft, jagt aufgrund ihrer
Verhaltensweise bevorzugt Fischarten des Freiwassers wie die Äsche.
Stellen, an denen keine Bäume und Büsche am Ufer wachsen, machen es
den Äschen als besagtem Freiwasserfisch schwer, Schutz gegen den
Kormoran und andere fliegende Fressfeinde zu finden. Die Laichzeit
der Äsche fällt zudem mit dem all winterlichen Aufenthalt der
Kormorane in weiten Teilen Deutschlands zusammen. Da sich die
Laichplätze der Äsche über deckungslosen flachen Kiesbänken
befinden, sind sie während des Laichens für den schwarzen Vogel eine
äußerst leichte und schnelle Beute.
Die Äsche ist ein typischer Standfisch in kühlen, klaren, schnell
fließenden größeren Bächen (ab 5-6 m Breite) und kleineren Flüssen.
Sie ist Leitfisch der nach ihr benannten Äschenregion. Das
Verbreitungsgebiet der europäischen Äsche erstreckt sich über fast
ganz Europa.
Die Äsche gehört zu den Lachsfischen (Salmoniden). Näheres zu dieser
Fischart finden sie
hier.
Leider ist derzeit die natürliche Reproduktion der Äsche aus
verschiedensten Gründen stark eingeschränkt.
Flussverbauungsmaßnahmen durch Querbauten, ein dramatischer Verlust,
der für die Fortpflanzung notwendigen Kiesbetten (Strukturverlust)
und der vermehrte Fraßdruck durch das Massenauftreten von
Kormoranen, haben europaweit dem Äschenbestand stark zugesetzt. Aus
diesem Grund sollten die in den letzten Jahren begonnenen
Renaturierungsmaßnahmen an unseren Flüssen weiter vorangetrieben
werden und Möglichkeiten zur Reduzierung des Kormoranfraßdrucks
gefunden werden. |