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Pressemitteilung: Die Flunder (Platichthys flesus) ist "Fisch des Jahres 2017"!

Gemeinsame PM des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV), des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)



Das vorstehend gezeigte Foto zeigt eine Flunder

Foto: © VDST, Mario Merkel
Das Foto darf unter Nennung des Bildautors (© VDST, Mario Merkel) und nur im Zusammenhang mit der Pressemitteilung zum Fisch des Jahres honorarfrei verwendet werden!
 
 

Die Flunder wird Fisch des Jahres 2017

Gemeinsame PM des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV), des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

Bonn/Berlin, 11. November 2016: Die Flunder (Platichthys flesus) wird Fisch des Jahres 2017.

Die Plattfischart wurde gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) zum Fisch des Jahres 2017 gewählt. Die Flunder ist ein ausgesprochen wanderfreudiger Fisch, der als Jungfisch teilweise vom Meer in die Flüsse einschwimmt. „Mit der Flunder als Fisch des Jahres 2017 wollen wir gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass die Meere und Flüsse untrennbare Lebensräume darstellen und vielen Fischarten durch Querbauwerke wie zum Beispiel Wehre die natürlichen Wandermöglichkeiten genommen werden“, so die Präsidentinnen des DAFV, Dr. Christel Happach-Kasan und des BfN, Prof. Dr. Beate Jessel, in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem werde mit der Wahl auf die Verschmutzung der Lebensräume in Küstennähe, die Gefahr von Überfischung durch die Berufsfischerei und die Gefährdung durch Ausbaggerung der Flüsse hingewiesen, so die Expertinnen weiter. Denn von den Veränderungen der Lebensräume durch Ufer- und Querverbauungen, Regulierungsmaßnahmen oder Schadstoffbelastungen ist nicht nur die Flunder, sondern sind auch viele andere Fischarten und aquatische Lebewesen betroffen.

Hintergrund:

Die Flunder ist primär eine marine Fischart, die entlang der gesamten europäischen Küsten verbreitet ist. Sie ist nachtaktiv und gräbt sich tagsüber in Sand, Schlamm oder Schlick ein, sodass nur die Augen herausschauen. Sie frisst im marinen Bereich überwiegend Asseln, Würmer und Weichtiere, im Süßwasser Zuckmücken- und andere Insektenlarven. Zum Laichen wandern Flundern in tiefere Meeresgewässer, wo sie von Januar bis Juni ablaichen. Die erwachsenen Tiere verbleiben anschließend im Salzwasser und kehren nicht in Brackwasser- und Süßwasser-Habitate zurück.Die Larven leben anfangs im Freiwasser und verdriften mit der Strömung an die Küsten. Ein Teil davon beginnt später in die Flüsse einzuwandern. Die Umwandlung in einen Plattfisch erfolgt bei einer Larvenlänge von etwa sieben bis zehn Millimeter. Die Augen wandern dann auf eine Seite des Körpers, bei der Flunder zu zwei Dritteln aller Exemplare auf die rechte Körperseite. Erst nach der Vollendung zum ungefähr 1 cm großen Plattfisch gehen die Tiere vollständig zum Bodenleben über. Der Körper der Flunder ist seitlich abgeflacht und asymmetrisch aufgebaut, da beide Augen auf der gleichen Körperseite liegen. Flundern werden 20 bis 30 Zentimeter lang und haben ein durchschnittliches Gewicht von ca. 300 Gramm. In Ausnahmefällen werden sie bis zu 50 Zentimeter lang bei einem Gewicht von zwei bis drei Kilogramm. Eine Flunder kann bis zu 20 Jahre alt werden.Von anderen Plattfischen wie Scholle oder Kliesche unterscheidet sich die Flunder durch ihre raue Haut, die sich beim darüberstreichen anfühlt wie Schmirgelpapier. Wenn man in einem Fluss auf einen Plattfisch trifft, handelt es sich immer um eine Flunder, denn nur dieser Plattfischart ist es möglich im Süßwasser zu überleben.Die Flunder ist zwar nicht akut bestandsgefährdet, aber in den Fließgewässern findet man sie flussaufwärts nur noch bis zur ersten Querverbauung, da geeignete Fischaufstiegseinrichtungen meist fehlen.In früheren Zeiten sind einzelne Flundern zur Nahrungssuche sogar mehrere hundert Kilometer weit in die Flüsse aufgestiegen. Aufgrund der Wasserverschmutzung waren lange Zeit keine Flundern mehr in den Flüssen zu finden. Mittlerweile werden jedoch wieder vereinzelt Flundern in den Flüssen beobachtet, im Rhein tritt sie seit Ende der 1980er Jahre regelmäßig auf.

Bildmaterial:
Beide Fotos können auf Wunsch digital zur Verfügung gestellt werden, bitte wenden Sie sich an die DAFV-Geschäftsstelle in Offenbach. Der Kontakt:
s.spahn@dafv.de
Die Fotos dürfen unter Nennung des Bildautors (© Mario Merkel) und nur im Zusammenhang mit der Pressemitteilung zum Fisch des Jahres honorarfrei verwendet werden.

Download:
Die Pressemitteilung als
PDF-Download
Flyer zur Flunder als
PDF-Datei

Foto-Hinweis:
Hecht-Hochzeit: Herbert Frei
Hecht 01: VDST, Ludwig Migl
Hecht 02: VDST, Gunter Daniel
Die Fotos dürfen unter Nennung des jeweiligen Bildautors und nur im Zusammenhang mit der Pressemitteilung zum Fisch des Jahres honorarfrei verwendet werden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

Deutscher Angelfischerverband e.V
www.dafv.de
Bundesamt für Naturschutz
www.bfn.de
   
Geschäftsstelle Berlin
Weißenseer Weg 110, 10369 Berlin
Tel. 030/97104379,                        Fax 030/97104389
E-Mail:
info-berlin@dafv.de
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Tel. 0228/8491-4444,                     Fax: 0228/8491-1039
E-Mail:
info@bfn.de; presse@bfn.de
   
Geschäftsstelle Offenbach
Siemensstr. 11-13, 63071 Offenbach/Main
Tel. 069/8570695,                             Fax: 069/873770
E-Mail:
info-offenbach@dafv.de
 


Berlin/Bonn, 9. Oktober 2015
 

V.i.S.d.P.                                                                                        
Deutscher Angelfischerverband e.V.                                          
Dr. Christel Happach-Kasan                                                       
- Präsidentin -
 
Ich finde es erfreulich, dass wieder einmal ein "nicht bedrohter" Fisch auf die mangelhafte Durchgängigkeit der Gewässersysteme und Zerstörung der Lräume aufmerksam machen darf und hoffe das die Nominierung einen positiven Effekt hinsichtlich des Bewusstseins und der Wahrnehmung einer angeblich ökologisch wertvollen Energiegewinnung (Wasserkraft) in der Öffentlichkeit erzielt.

D.Henkes