Der
Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) hat in Abstimmung mit dem
Deutschen Angler Verband (DAV), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN),
dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und dem Österreichischen
Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) die Forelle zum
Fisch des Jahres 2013 gewählt.
Foto Bachforelle
Quelle: www.fliegenfischen-deutschland.de - © : D.Henkes
Foto Seeforelle
Quelle: www.biopix.dk - © : Nick Sloth
Foto Meerforelle
Quelle: www.biopix.dk - © : Nick Sloth
Pressemitteilung des VDSF (Quelle und ©
:
www.VDSF.de):
Die zur Familie der Lachsfische (Salmonidae) zählende Forelle gehört
wohl zu den
bekanntesten heimischen Fischarten. Je nach Lebensweise
unterscheidet man drei
verschiedene Formen der gleichen Art: Die Bachforelle, die in der
Regel ständig in
Fließgewässern lebt, die Seeforelle, die in Süßwasserseen vorkommt,
zum Laichen aber in die
Zuflüsse aufsteigt, und die Meerforelle, die einen Teil ihres Lebens
im Salzwasser verbringt
und in Lebensweise und Verhalten dem atlantischen Lachs ähnlich ist.
Im Meer hält sie sich
bevorzugt in Küstennähe auf und steigt zum Laichen in Flüsse bis hin
zu kleinen Bächen auf.
Auf der Basis neuerer genetischer Erkenntnisse wird auch die These
dreier verschiedener
Arten diskutiert.
Je nach Lebensraum in den verschiedenen Gewässern entwickeln sich
diese Fische
unterschiedlich in Größe und Färbung und weiteren Merkmalen.
Ausgewachsene Meer- und
Seeforellen erreichen, im Gegensatz zu der verhältnismäßig kleinen
Bachforelle (20-60 cm
und 0,5-2 kg), meist eine Länge von 80–100 cm und ein Gewicht von
10-15 kg. Die drei
Ökotypen sind problemlos kreuzungsfähig.
Forellen haben einen spindelförmigen, seitlich nur mäßig
abgeflachten Körper. Der Kopf ist
relativ groß. Das endständige Maul reicht bis hinter das Auge und
weist kräftige Zähne auf.
Die Färbung der Forellen ist äußerst vielfältig und variiert sowohl
zwischen den drei Formen
der Forelle als auch zwischen einzelnen Populationen eines Ökotyps.
Bachforellen haben eine
gelbliche Grundfärbung und einen dunkel bräunlichen Rücken. Sie
weisen meist rote, hell
umrandete Tupfen auf. Dieses Merkmal unterscheidet sie von den See-
und den Meerforellen,
deren Schuppenkleid silbrig glänzt und mit schwarzen x- oder
punktförmigen Flecken übersät
ist. Die Meerforelle ist dem Lachs sehr ähnlich. Alle Jungtiere sind
auf den Körperseiten
dunkel gebändert.
Forellen werden auch vom Laien leicht als solche erkannt. Im
Gewässer sind sie jedoch oft
schwer zu entdecken, da ihre Körperfarbe zur Tarnung dem Untergrund
angepasst ist.
Die Bachforelle kommt von Spanien bis zum Ural in ganz Europa in
kühlen,
sauerstoffreichen, fließenden und stehenden Gewässern mit Kies- oder
Geröllgrund vor. Die
Oberläufe der Fließgewässer bilden den bevorzugten Aufenthaltsraum
und werden daher als
Forellenregion bezeichnet. Als wertvoller Speisefisch wurden die
Bachforellen in weiten
Gebieten der Erde eingebürgert. Die Seeforelle findet man von
Skandinavien bis zum Ural,
auf den britischen Inseln sowie in den Voralpen- und Alpenseen. Die
Meerforelle lebt im
europäischen Küstengebiet von Portugal bis hoch in den Norden.
Je nach Verbreitungsgebiet findet die Laichzeit der verschiedenen
Forellenformen zwischen
Oktober und März im Süßwasser statt. Die Eier werden in eine flache
Laichgrube gelegt, die
das Weibchen im kiesigen Flussgrund durch kräftige Schwanzbewegungen
anlegt. Die Brut
schlüpft innerhalb von sechs bis acht Wochen und lebt weitere vier
bis sechs Wochen lang im
Kies von ihrem Dottersack, bevor sie anfängt kleinen Insektenlarven
und Krebstieren
nachzujagen. Später ernähren sich die Jungfische weiterhin von
Insektenlarven und anderem
kleinen Getier und nehmen auch geflügelte Insekten an der
Wasseroberfläche auf. Als Adulte
leben vor allem die großen Exemplare aller drei Formen in der Regel
räuberisch und fressen
Fische. Jungfische bleiben einen längeren Zeitraum im Laichgewässer,
um dann in einen
größeren Fluss, einen See oder ins Meer zu ziehen. Nur Bachforellen
bleiben oft standorttreu.
Geschlechtsreif werden Forellen nach etwa drei bis fünf Jahren.
Die beliebte Regenbogenforelle ist übrigens keine heimische Art. Sie
wurde Ende des 19.
Jahrhunderts aus Amerika eingeführt.
Durch die Regulierung und Verbauung unserer heimischen Flüsse und
Bäche sind die
natürlichen Lebensräume aller drei Forellentypen bedroht. Viele
Barrieren in Form von
Staustufen und Wehren behindern sie auf ihren Wanderungen und
schneiden sie von ihren
Laichrevieren ab. Zudem stellen die Turbinen von Wasserkraftwerken
eine tödliche Falle für
sie dar.
Das bedeutet, wir brauchen naturnahe und durchgängige Fließgewässer.
Nur dann haben die
Forellen, wie auch andere Wasserbewohner, eine Chance als
Schmuckstücke unserer
heimischen Naturlandschaft erhalten zu bleiben.
V.i.S.d.P.
Verband Deutscher Sportfischer e.V. Offenbach, den 17.11.2012
Peter Mohnert Abdruck honorarfrei
-Präsident- Belegexemplar erbeten
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