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Die Forellen der Gattung Salmo - Diversität und Verbreitung

Buchvorstellung:"Die Forellen der Gattung Salmo - Diversität und Verbreitung"
Kategorie: Fachbuch
Autor: Johannes Schöffmann
Format: 21,6 x 15,5 x 2,1 cm , gebunden mit glänzendem Hardcover, 236 Seiten, mit über 247 Farbfotos und 11 Grafiken (Karten), 1.Auflage, erschienen im Aquatech - Verlag  im Jahr 2013
ISBN-13: 978-3902855152 ISBN-10: 3902855150 - Preis: 58.85
Bezug: beim Verlag, im Buchhandel oder bei Amazon.de

Beschreibung: Die heimischen Forellen Europas, Nordafrikas, Vorder- und Zentralasiens bilden gemeinsam mit dem Atlantischen Lachs die Gattung Salmo. Die große morphologische und ökologische Vielfalt innerhalb der Europäischen Forelle hat dazu geführt, dass im Laufe der vergangenen zwei Jahrhunderte mehr als 100 Arten, Unterarten und Formen beschrieben wurden, die heute meist dem Taxon Salmo trutta zugeordnet werden. Diese Klassifikation täuscht jedoch eine genetische Homogenität vor und ignoriert die vielen unterschiedlichen stammesgeschichtlichen Linien, die sich seit der Entstehung eines gemeinsamen Vorfahren der verschiedenen Formen entwickelt haben. Ungeachtet ihrer oft unklaren taxonomischen Stellung gilt es die verschiedenen Formen der Europäischen Forelle und ihrer nahen Verwandten zu schützen und zu erhalten, repräsentieren sie doch ökologisch, morphologisch und genetisch einzigartige, reproduktiv isolierte Populationen, die sich über Generationen an ihre Umwelt angepasst haben und zur biologischen Vielfalt beitragen. Johannes Schöffmann, anerkannter Forellenspezialist, dokumentiert in dieser Monografie die enorme Formenvielfalt der Europäischen Forelle und ihrer nächsten Verwandten in den unterschiedlichen Regionen ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete. Das imposante, bebilderte Werk ist daher nicht nur für Biologen und Naturschützer interessant, sondern auch für Angler, Fischereibewirtschafter und sonstige naturinteressierte Personen informativ und lesenswert. Eine ausführlichere Leseprobe (Einleitung) findet man auf der Verlagshomepage.

Der Autor:                                                                                                                             Johannes Schöffmann gehört inzwischen zu den weltweit anerkanntesten und gefragtesten Spezialisten hinsichtlich der Kenntnis bezüglich der Artenvielfalt, Verbreitung und Taxonomie der heimischen Forelle. Wer jetzt denkt, das der Autor der Absolvent einer Elteuniversität ist, der sieht sich weit gefehlt. Dort ist der Autodidakt zwar bisweilen zu finden, dann aber als Gastdozent, um sein Wissen weiterzugeben und über seine Erfahrungen zu berichten, Johannes Schöffmann ist ein Master ohne "Master". Aufgrund seiner Passion und Leidenschaft hat sich der gelernte Bäcker zu dem führenden Forellenexperten entwickelt und wird derzeit in einem Atemzug mit James Prosek genannt, mit dem er übrigens gut ein Jahrzehnt lang gemeinsam unterwegs war. Die meisten Menschen mit gesundem Menschenverstand würden sich umdrehen, wenn sie mit solchen Gegebenheiten, wie einem gepanzerten Konvoi von ukrainischen Soldaten mit Maschinengewehren, einer KFOR-Zone im Kosovo während es Balkankrieges oder einer türkischen Militärblockade in kurdischen Anatolien konfrontiert werden, nicht aber Johannes  Schöffmann. Weder Fremdsprachen, noch schwierigste Bedingungen hielten ihn in den letzten dreißig Jahren davon ab seine Studienreisen zu bewerkstelligen. Letztendlich kommt sein Wissensdrang dem Verständniß über die evolutionäre Entwicklung unserer Forellen zu Gute. Damit leistet er einen enorm wichtigen Beitrag für den Naturschutz, respektive dem Erhalt der genetischen Vielfalt unserer Forellen. 2013 hat er sein Wissen dann in dem vorliegenden Buch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Eine recht gute Vorstellung über den Autor und seine Arbeit (in englisch) finden sie hier!

Einen guten Überblick über den Inhalt des Kompendiums gibt das Inhaltsverzeichnis:

Inhalt:
1.  Einleitung Seite     7
2.  Ursprung und geografische Verbreitung Seite   11
3.  Stammesgeschichte Seite   14
4.  Postglaziale Besiedelung Nordeuropas Seite   16
5.  Geografische Einheiten Seite   17
5.1.   Zentraleuropas Atlantikbecken Seite   17
5.2.   Fennoskandinavien Seite   24
 5.3.  Britische Inseln Seite   35
5.4.   Island Seite   47
5.5.   Iberische Halbinsel Seite   52
5.6.   Nordafrika Seite   64
5.7.   Frankreichs Mittelmeerbecken Seite   78
5.8.   Korsika Seite   80
5.9.   Sardinien Seite   85
5.10. Sizilien Seite   90
5.11. Apenninische Halbinsel und nördliches Adriabecken Seite   94
5.12. Balkanhalbinsel mit adriatischem Einzugsgebiet Seite 112
5.13. Balkanhalbinsel mit ägäischem Einzugsgebiet Seite 137
5.14. Balkanhalbinsel mit ionischem Einzugsgebiet Seite 142
5.15. Donaubecken Seite 147
5.16. Kleinasien Seite 155
 5.17.Kaukasien und nördliches Kaspibecken Seite 184
5.18. Iran Seite 196
5.19. Zentralasien Seite 202
6.  Genetische Vielfalt und Besatzmaßnahmen Seite 209
7.  Epilog Seite 213
8.  Das Wort „Forelle“ in verschiedenen Sprachen Seite 219
9.  Taxonregister Seite 221
10.Literatur Seite 222

Fazit: Ein überaus nützliches Fachbuch, welches detailliert auf die Forellenarten, Phänotypen und endemischen Stämme der Gattung Salmo eingeht. Es wird diesbezüglich wohl kein umfassenderes Werk geben. Der Bogen spannt sich von der evolutionären Stammesgeschichte, über die geografischen Diversitäten, bis hin zu kritischen Gedanken hinsichtlich von Besatzmaßnahmen. Dachte sie bisher recht gut über die Forellen der Gattung Salmo Bescheid zu wissen? Gut, sie wissen das es den atlantischen Stamm, den Donaustamm und den Adriastamm gibt, aber wussten sie auch vom Mittelmeerstamm und das die Marmoratas einen eigenen Stamm bilden? Seinerzeit habe ich ausführlich recherchiert und bin auf etwas mehr als 40 verschiedene Arten mit ihren Phänotypen gekommen. Nach dem Erhalt des vorliegenden Buches staunte ich nicht schlecht, denn das Taxonregister wies derer über 100 aus. Beim Studium des Buches werden höchstinteressante Fakten dargelegt: So nehmen endemische Forellen auf Korsika noch bei Wassertemperaturen von 25-26 Grad Celsius Nahrung auf. Ihre kontinentalen Verwandten würden solche Temperaturen gar nicht erst überleben. Im Einzugsgebiet der Dender, 30 Kilometer wesrlich von Brüssel, wurde erst vor kurzem eine autochthone "Zwergforellenart" entdeckt, die kaum länger als 12 Zentimeter wird. Würden sie Länder wie Marokko oder dem Irak mit "Forellen" in Verbindung bringen? Der Leser profitiert also von dem enormen Wissenschatz des Autors und lernt Aspekte der Forellenarten kennen, die dem normalen Fliegenfischer, Naturfreund oder Fisch-Begeistertem normalerweise verborgen bleiben. Ich kann diese "Monografie" jedem interessierten, sei es Fliegenfischer, Naturfreund oder auch Student, nur ans Herz legen. Fachbücher solcher Qualität findet man selten. Dazu geizt der Autor nicht mit Illustrationen in Form von Karten oder Farbfotos, was dem Buch ein gefälliges Layout gibt. Seien es Fotos von den Lebensräumen oder auch Bilder der zahlreichen Forellenarten und Phänotypen..........das Buch lässt keine Wünsche offen.

Detlef Henkes