Die PG-Stonefly ist im
Prinzip eine abgewandelte und impressionistische Form eines Stimulators
unter Verwendung von Foam für einige Körpersegmente. Der
Stimulator
ist wohl
eines der
beliebtesten und
vielseitigsten
Reiz- bzw. Suchfliegenmuster und kommt ursprünglich
aus den
Vereinigten
Staaten. Randall
Kaufmann
gilt als Vater des "Ur-Stimulators".
Er ist eine
Weiterentwicklung
eines früheren
Musters, welches
als "Improved Sofa
Pillow" bzw. in Deutsch
"verbessertes Sofakissen" bekannt wurde.
Das ursprüngliche
Sofa
Pillow (Sofakissen)
wurde von einem
Fliegenfischer
/
Binder
namens
Pat
Barnes
in
den 1940er Jahren
kreiert. Pat
guidete eine
Gruppe von
Texanern,
die nicht damit
leben wollten mit kleinen
Forellenfliegenmustern
nur relativ kleine Forellen zu fangen.
Um das
Dilemma zu lösen,
band Pat
eine riesige
Steinfliegen-Nachahmung
mit etwas Material
welches zufällig
auf seinem Bindetisch
lag. Einer der
Texaner
soll damals gefrotzelt haben:
"Warum
ist die Fliege
so groß wie
ein Sofakissen?"
und die Fliege
hatte von da an ihren Namen weg.
Später,
in den 1950er Jahren,
änderte Barnes
geringfügig das
Fliegemuster, unter
anderem mit
einer gepalmerten
Körper
hechel
und benannte sie
in "Super
Sofa
Pillow",
die später auch
bekannt wurde als
"Improved
Sofa
Pillow".
Randall Kaufmann machte
das Muster als
Stimulator
populär und bekannt.
Durch die Veränderung
der Farbgebung
der Materialien und
der Variation von
unterschiedlichen Hakengrößen
erstellte
er
ein Fliegenmuster,
welches eine
Vielzahl von Anwendungsbereichen
abdeckt. Die
PG-Stonefly (Perla Grande - Steinfliege) imitiert
sehr gut die ganz
großen
Steinfliegen
der Gattung Perla.
Der Vorteil dieser Stimulatorvariante besteht darin, dass dieser oftmals Fische zum Anbiss reizt, obwohl kein aktives Steigen zu beobachten ist. Die PG-Stonefly darf sogar gerne dreggen bzw. aktiv (ähnlich der Tschernobyl - Ant) gefischt werden. Selbst unter Wasser gezogen und eingestrippt (ähnlich einem Streamer) findet sie oftmals doch noch einen Liebhaber unter den Schuppenträgern. Die gezeigte Variante ist eine Kreation von Daniel Amos. Fängigste Zeit: Mitte Mai bis Juli
Imitierte Insekten: Große Steinfliegen der Gattung Perla
Materialbedarf:
Haken: TMC 200R #6
Bindefaden: Powersilk orange oder hellbraun (z.B.
UTC thread 140)
Schwanz: Elchhaar
Körper: Dubbing in entsprechender Farbe, Rücken aus gelbem oder orangen Foam
Körperhechel: braune Hahnenhechel
Flügel: Elchhaar
Beinchen: Gummibeine (Silikon legs) in einer Farbe nach Wahl - hier schwarz
Kopf und Thorax: rotes Dubbing mit schwarzem Foam
Bindeanleitung:
Schritt1: Grundwicklung
anbringen und den überstehenden Bindefaden nicht abschneiden, da dieser
nachher die Hechel sichert!
Elchhaar mit Haaraufstoßer auf eine Länge bringen und
einbinden. ( die Länge des Schwänzchens richtet sich nach der Größe des
Hakenbogens ) Wichtig: Mit dem überstehenden Haar den Körper bilden, auf ca.
2/3 der
Hakenlänge. Durch den Unterbau wird die Fliege quasi unsinkbar!
Schritt2: Einen ca. 5-6 mm breiten Streifen Foam einbinden und erstmal nach oben abstehen lassen, um das Dubbing ca. 2/3 nach vorne zu führen.
Schritt3: Hahnenhechel
auswählen ( als Hilfe: Fieberlänge entspricht der Hakenbogenweite ), vorne
einbinden, anschließend nach hinten in gleichmäßigen Wicklungen führen und
mit dem überstehenden Bindefaden abfangen.
Schritt4: Den
Foamstreifen nach vorne legen und stramm sichern.
Elchhaar auf Länge bringen und vor dem Einbinden darauf achten, dass die
Spitzen mit denen des Schwänzchens abschließen.
Schritt5: Hier sieht man gut den fixierten Körperfoamstreifen (Rücken).
Schritt6: Nachdem das
Haar eingebunden und mit Lack gesichert wurde,
ein weiteres Stück Foam anbringen und mit Dubbing den Kopf vorformen.
Schritt 7 und 8: Die
Gummibeinchen in gleichmäßigen Abständen einbinden und mit zusätzlichem
Dubbing umwickeln.
Nun den Foamstreifen nach hinten legen und wie auf dem Bild zu sehen ist,
hinter dem dadurch entstehnden Kopf den Kopfknoten wickeln und mit Lack
sichern.
Bild oben: Die Fliege aus Fischperspektive - man beachte die Gummibeinchen
Bild unten: So sieht die Fliege von der Seite aus. Den Kopf mit dem zweiten Foamstreifen, genau wie auf dem Bild zu sehen, formen
Ich wünsche viel Spass beim Nachbinden und viel Erfolg mit dieser schnell zu bindenden Reizfliege, die sich als ein zuverlässiger “Fischmagnet“ bewiesen und damit etabliert hat. Vielen Dank an Daniel für die tolle Bindeanleitung!
© Text und Fotos der Bindeanleitung: Daniel Amos