Selbstbau eines exklusiven Bindestockes

21.01.2009

Beim letzten  Bindeabend unter Fischerkollegen bekam ich etwas Probleme diverse Arbeitsschritte entsprechend nachzuvollziehen die mein Fischerfreund Werner an seinem Profi-Bindestock spielend leicht und mühelos vorgebunden hatte. Meine Hilferufe wurden seitens Werner erhört  und als er mir die Arbeitsschritte an meinem Billig-Bindestock zeigen wollte, fluchte er wie ein Rohrspatz und äußerte sich sehr abfällig über mein "gutes" Stück. Nun ja.....mit technischen Finessen kann meine 08/15  Bindemaschine wirklich nicht aufwarten. Ist halt die Minimalversion, um überhaupt mal testen zu können, ob einem die Binderei liegt. Nun ja..........im vergangenen Jahr hat sich gezeigt dass sie mir liegt und dass ich  Spaß daran habe.

Nun muss also in naher Zukunft etwas besseres zur Verfügung stehen. Das Studium der Angebote von namhaften Shops in den vergangenen Tagen und deren aktuellem Sortiment rief gelinde gesagt ein wenig Frustration und Erstaunen bei mir hervor. Vernünftige Rotationsbindestöcke aus edleren Materialien und mit entsprechendem Zubehör kosten ja fast ein kleines Vermögen! Mit über 700.- € ist da die Schallgrenze noch nicht erreicht. Unglaublich!!!!

Gemäß der Comedy - Ikone Rüdiger Hoffmann kann ich konstatieren: "Hallo erst 'mal! Ich weiß nicht ob sie es schon wussten,..........aber.......ich bin im Maschinenbau tätig und habe dort schon in der Konstruktion gearbeitet. Da liegt es nahe sich so ein Teil selber zu konstruieren und später auch zu bauen......muss man nicht, kann man aber!

Lange Rede kurzer Sinn.........gemäß dem Kaiser Franz: "Packen mers oah!" Ich will nun wissen ob ich einen "Edel-Bindestock" selber konstruieren und / oder fertigen bzw. fertigen lassen kann, der auch noch einen Bruchteil eines "Genesis" , "Abel" , "Marc Petitjean", "Dyna King" oder "Lazzeri" kostet! Wofür habe ich letztendlich drei Jahre lang abends die Technikerschule besuch?

Zunächst erstellt man eine Anforderungsliste. Diesbezüglich lege ich nun mal folgende Spezifikationen fest:

1.) Der Stock soll robust sein!

2.) Nur edle und korrosionsfreie Materialien werden verbaut!

3.) leichtgängige und einstellbare Vollrotation soll möglich sein!

4.) Sowohl kleinste und aber auch große Haken sollen durch verschleißarme Backen sicher gehalten werden und die Arbeitsebene soll im Rotationsachsenbereich liegen!

5.) Der Stock soll über jegliches Zubehör verfügen. Z.B. Bobbin-Halter, Parachute - Galgen und  Hintergrund für Fotos bzw. dem Binden kleinster Fliegen!

6.) C-Klemme und Tischplatte müssen wahlweise eingesetzt werden können!

7.) Preis- / Leistungsverhältnis muss stimmen

8.) Das Ding soll gut aussehen!

Nachdem nun die Anforderungsliste steht wird es Zeit die Konstruktion zu erstellen und Angebote für die nicht selbst herstellbaren Teile einzuholen! Weiteres also in Kürze!

 

30.01.2009

Natürlich war ich in den vergangenen Tagen nicht untätig und habe die ersten Teile meines Selbstbau-Bindestockes fertig gestellt. Meiner Meinung nach sind sie äußerst gut gelungen und funktionell. Sie bereiten außerdem eine gehörige Vorfreude auf das "Endergebnis". Das erste Teil was von mir gefertigt wurde war ein Schlitten mit "Bobbin - Halter", der später natürlich auch noch andere Tools aufnehmen kann. Danach machte ich mich an die Fertigung eines Haken - Spannkopfes. Sämtliche Teile sind aus Edelstahl gefertigt. Da dieser zwar zäh, aber nicht sonderlich hart ist erwäge ich eine Härtung des Spannkopfes mittels "nitrieren". Aber vielleicht reicht die Grundhärte des Edelstahls ja auch aus. Man wird sehen!

D.Henkes

 

 

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