Hydropsyche-Nymphe

Die Hydropsycheidae bilden eine weit verbreitete Familie der frei lebenden Köcherfliegenlarven. Charakteristisch ist bei diesen Gespinst bauenden Larven das Schanzbüschel, der lang gestreckte Körperbau mit den seitlichen Tracheen und der dunklere Thorax. Beliebt sind vereinfachte Muster beim so genannten Czech-Nymphing, die sich auf wesentliche Erkennungsmerkmale beschränken. Aber man kann diese Insektenlarve auch ohne großen Aufwand ein wenig realistischer nachbilden. Durch die weite Verbreitung der Hydropsychidae bilden diese eine wichtige Nahrungsquelle für unser Schuppenwild. An dieser Stelle möchte ich meine eigene Interpretation einer Nachbildung vorstellen.

Imitierte Insekten:                                                                                                                       Freilebende Köcherfliegenlarven der Familie der Hydropsychidae

Materialbedarf:                                                                                                                            Haken:  Buzzerhaken oder schwimmender Nymphenhaken #10
Bindefaden: Unithread in 6/0 oder ähnlich (grün)
Schwanz: Rebhuhnfibern einer Nacken- bzw. Rückenfeder
Körper: Hasen-Dubbing in hellgrün für den Hinterleib, dito in dunkelbraun oder schwarz für den Thorax
Rückenschild: olives Nymphskin / Magic - Shrimp Foil  (Latexstreifen), mit braunem Monofil gerippt
(
0,20 mm Ø )
Beinchen: Fasanenstoßfederfibern                                                                                                 Kopf: Bindefaden, mit wasserfestem Stift schwarz eingefärbt

Bindeanleitung:

Schritt 1: Nachdem der Haken (Buzzerhaken # 10 oder wie hier „schwimmender“ Nymphenhaken) eingespannt wurde, bringt man eine Bleiwicklung an, um das gewünschte Gewicht in die Nymphe zu bekommen. Achtung!: Am Kopf und Schwanz genügend Freiraum lassen  - lieber eine zusätzliche Lage vornehmen.

Schritt 2: Mit dem Bindefaden (hier 6/0 in grün) legt man eine Grundwicklung und überwickelt damit das Blei. Die Grundwicklung geht bis in den Hakenbogen hinein.

Schritt 3: Nun wird ein kleines, kurzes und buschiges Schwänzchen aus Rebhuhnfibern (Nackenfedern) eingebunden und der Bindefaden wieder ein Stück (wenige Millimeter) Richtung Öhr geführt.

Schritt 4: Nun ist es Zeit die anderen Materialien für den Körper einzubinden. Zunächst binden wir ein Stück braunes Monofil von 0,20 mm Ø ein. Zusätzlich wird ein Streifen Magic-Shrimp Foil (hier olive) so eingebunden, das er nach hinten und die glänzende Seite nach unten zeigt. Zum Schluss bindet man rechts und links zwei beige Straußenfibern ein, ebenfalls nach hinten zeigend
 

Schritt 5: Als nächstes formen wir mit hellgrünem Dubbing den Hinterleib der Nymphe. Dabei sollte dieser leicht konisch ausgeführt werden. Die Länge des Hinterleibs beträgt dabei ungefähr zweidrittel der Gesamtlänge.

Schritt 6: Jetzt führen wir die beiden Straußenfibern seitlich rechts und links vom Körper nach vorne zum Anfang des Hinterleibs und fixieren diese mit ein paar Wicklungen. Danach führen wir die Shrimpfolie über den Rücken nach vorne und legen ebenfalls zwei bis drei Sicherheitswicklungen an.

Schritt 7: Nun ist es Zeit den Körper mit dem braunen Monofilfaden (Angelschnur) zu rippen. Dazu führen wir diesen spiralförmig in ein bis eineinhalb Millimetern Abstand nach vorne und sichern diesen, nachdem man die Folie (Latexstreifen) für den Rücken wieder entsichert und nach hinten geklappt hat. Klingt komplizierter als es ist.

Schritt 8: Nachdem der Hinterleib (Abdomen) fertig gebunden ist widmen wir uns dem Vorderleib (Thorax). Dazu verwenden wir dunkelbraunes oder schwarzes Dubbing. Der Körper wird entsprechend geformt (Achtung: Platz für den Kopf- und den Kopfknoten lassen!) und danach werden die Beinchen aus Fasanenstoßfederfibern eingebunden. Hier erwartet uns der schwierigste Teil der Bindearbeit. Gegebenenfalls auf der Rückenseite das ganze mit Lack oder Kleber fixieren.

Schritt 9: Nun führen wir den Faden kurz vor das Öhr und klappen den Latexstreifen, nachdem wir die Innenseite mit braunem Edding 3000 eingefärbt haben nach vorne zum Kopf.. Dort binden wir ihn ein und formen anschließend einen Kopf, der gleichzeitig das Latex sichert.

Schritt 10: Nachdem wir den Kopf geformt haben, wird er mit ein paar Halbstichen oder einem Whipfinish gesichert und anschließend mit schwarzem Edding eingefärbt. Danach wird der Kopf mit Bindelack gesichert und der Rücken der Nymphe mit Nagellack lackiert. Dadurch sichert man die Rippung und sorgt für eine ansprechende Optik.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbinden und viel Erfolg mit dieser schnell zu bindenden Nymphe, die sich  als ein zuverlässiger “Fischmagnet“  bewiesen und damit etabliert hat.

© Text und Fotos der Bindeanleitung: Detlef Henkes

                                                                                                                             

 

                                                             

 

          

zurück

Home