Gehäusebildende Köcherfliegenlarve - Cased Caddis

Ich erinnere mich noch gerne an den Spätsommer 2013. Ich war mit einem Fischerfreund an der Deutschen Traun bei Traunstein unterwegs. Vorher hatte ich mir das Video "The Fish and the Fly 2 - Nymphen" angesehen, in dem Morten Øland erfolgreich sein Muster einer Cased Caddis gefischt und anschließend vorgebunden hatte. Nun, es gibt viele Varianten diese Fliege zu binden - ich fertige sie selber aus Antron-Wolle und Rehhaar und wie sich seinerzeit an der Deutschen Traun zeigte, kommt sie bei den Fischen genau so gut an wie Mortens Variante. Etliche schöne Forellen haben dieses schon bewiesen! Nachfolgend möchte ich meine Cased Caddis einmal vorstellen:

Das Endergebnis - eine Gehäuse bildende Köcherfliegenlarve mit einem Köcher aus Rehhaar

 

Grundausstattung für die Fliege - Ein passender Streamerhaken (hier Gamakatsu Typ F16 in Größe 10) und ein 3,8 mm Tungstenbead in schwarz. Zunächst schiebt man die Perle auf. Es folgt eine Grundwicklung mit dem Bindegarn, hier Unithread W 6/0 in braun, bis an den Hakenbogen heran.
Als nächstes wird das Antron-Yarn vorbereitet. Um einen Kopf für die Nymphe zu erhalten sängt man es mit der Flamme eines Feuerzeuges oder einer Kerze an. Natürlich funktionieren auch andere synthetische Materialien. Ich verwende hier gelbes Material. Hellgrün oder cremefarben würde aber auch eine recht natürliche Darstellung der Larve erzielen. Wichtig ist das der Larvenkörper recht gut proportioniert ist. Er sollte nicht zu dünn ausfallen und gut 5 Millimeter über den Hakenbogen hinaus stehen. Das Bündel wird nun am Anfang des Hakenbogens eingebunden.
So eine Köcherfliegenlarve besitzt natürlich auch Beinchen. Diese kann man auf unterschiedliche Weise darstellen. In der Vergangenheit habe ich Rebhuhnnackenfedern benutzt. In diesem Fall habe ich aber auf Fibern einer Fasanenstoßfeder zurückgegriffen. Diese werden so eingebunden, das sie in etwa auf Höhe des Kopfes enden. Eine solche Nymphe sollte tief fischen, möglichst in Grundnähe. Von daher lehge ich noch eine Wicklung Bleidrahr um den Schenkel des Hakens. Somit ist gesichert, dass genug Gewicht vorhanden ist, um ein schnelles Absinken und einen tiefen Lauf zu gewährleisten.
In losen Kreuzwicklungen führt man das Garn bis zur Kopfperle und wieder zurück. Dadurch sichert man das Wickelblei. Nachdem mandie Basis des Larvenkörpers wieder erreicht hat erfolgt nun eine sichernde Lackierung mit Nagellack. Bug Bond tut es aber auch.
Nun widmen wir uns dem Gehäuse der Larve. Wie der Name schon sagt, habe ich irgendwann mit Deerhair (Elch oder Hirsch) experimentiert und bin zu guten Ergebnissen gekommen. Büschelweise tastet man sich bis zur Kopfperle heran. Dabei sollte man auf einen engen Sitz der Granen achten. Das Ergebnis sieht dann aus wie oben. Wüst nicht wahr? Ein Abschlussknoten vor der Tungstenperle, der nachher noch mit Bindelack gesichert wird, sichert die Fliege. Auch wenn die Fliege nun wie ein explodierter Handfeger aussieht: Das Endergebnis nach der  Behandlung mit der Schere macht sich doch recht gut und überzeugt! Nun ist der Friseur in ihnen gefragt. Vorsichtig und systematisch stutzen wir nun die Granen, bis das ein zylindrischer Körper entstanden ist. der etwas größer im Durchmesser ist, wie der Larvenkörper. Hierbei tunlichst darauf achten das die Fasanenfibern unserer Schere nicht ebenfalls zum Opfer fallen. Im Grunde wird beim Körper die gleiche Technik wie bei der Goddard Caddis oder der Adams Irressitible verwendet. Fertig ist die Cased Caddis aus Rehhaar. Lediglich noch ein paar Tropfen Bindelack an der Körperbasis und vor der Kopfperle zur Sicherung  der Beinchen bzw. des Abschlussknotens fehlen.

 ich wünsche viel Erfolg beim Nachbinden und immer einen strammen Faden!

D.Henkes

 

                                                             

 

          

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